

9 Fenster
Seit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 hat die Stadt einen Transformationsprozess durchlaufen, dessen Auswirkungen auf unterschiedliche Weise in der Veränderung des Stadtbildes sichtbar wurden. Orte unterliegen zyklischen Veränderungen: dem Neuanfang folgt der Aufbau, die Veränderung, der Stillstand, der Verfall, der Verlust, dann Wiedererwachen, Neuaufbau, Veränderung, Stillstand... Die Installation "9 Fenster“ zeigt den Wandel im Zentrum West-Berlins zwischen 1989 und 2009 an neun ausgewählten Orten. Jeder Ort steht dabei exemplarisch für einen Aspekt der Entwicklung und ihrer Vielschichtigkeit. An einigen vollzieht sich der Wandel wie im Zeitraffer, an anderen ist er kaum wahrnehmbar. Diese Veränderung wird durch den Ablauf der Bilder in der Installation wahrnehmbar gemacht.
An der den Fenstern zur Straße gegenüberliegenden Wand werden 9 Projektionsflächen installiert, die den Maßen der Fenster entsprechen. Durch sie entsteht eine zweite Fensterreihe innerhalb des Raumes, welche die Realität in Form einer Spiegelung abzubilden scheint. Fünf Projektoren, die oberhalb der realen Fensterreihe angebracht sind, projizieren auf die 9 Flächen Bilder eines durchgehenden Stadtpanoramas.
Archiv-Fotos werden überlagert von aktuellen Bildern, die vom gleichen Standpunkt aufgenommen wurden und so Wandel sichtbar machen. Die neun Projektionsflächen, stellen dem unmerklichen Wandel des Stadtbildes in Echtzeit, den man durch die Fenster beobachten kann, einen durch Zeitsprünge erfahrbar gewordenen gegenüber.
9 Fenster
Videoinstallation von Christine Kisorsy und JUTOJO
Eröffnungsausstellung Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin
1. bis 22. Februar 2009
Die Ausstellung wurde vom Kunstmagazin art zu einer der 5 sehenswertesten Ausstellungen
des Monats Februar 2009 gewählt